Impfungen

Beim Thema Impfungen gehen die Meinungen und Ansichten aller Betroffenen, die damit zu tun haben, weit auseinander. Auf der einen Seite stehen die Menschen, die damit viel Geld verdienen, also Tierärzte und die Pharmaindustrie und auf der anderen Seite die Hundebesitzer, die entscheiden müssen, was für ihr Tier das Beste ist.

Informationen zu den einzelnen Impfungen

  • Parvovirose wird mit lebenden Erregern geimpft, die den Hund dazu anregen, in seinem Immunsystem eine Abwehr aufzubauen. Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass diese Abwehr meist ein Leben lang hält. Ein erwachsener Hund braucht nur einmal dagegen geimpft zu werden (meist in Kombination mit anderen Impfungen) um die gewünschte Abwehr aufzubauen.
  • Staupe wird ebenfalls mit lebenden Erregern geimpft, die die gleiche Wirkung haben und den gleichen Schutz aufbauen, wie bei Parvovirose.
  • Hepatitis wird auch mit lebenden Erregern geimpft, allerdings tritt die Hepatitis des Hundes in den meisten europäischen Ländern nur sehr selten auf. Wer seinem Hund möglichst Impfstoffe ersparen möchte, kann eventuell auf diese Impfung verzichten, die Hunde, die von uns ins Ausland reisen, haben die Impfung allerdings in der Regel bereits erhalten.
  • Gegen Tollwut muss jeder Hund geimpft sein, der innerhalb von Europa auf Reisen geht,
  • so also auch unsere Hunde, deren EU Heimtierausweis eine gültige Impfung aufweisen muss. Inzwischen gibt es Impfstoffe, die einen dreijährigen Schutz gewährleisten.
    Neben Deutschland haben in Europa auch die Schweiz, Finnland, die Niederlande, Italien, Luxemburg, Frankreich, Belgien, Slowenien sowie die Tschechische Republik durch die orale Immunisierung der Füchse offiziell den Status „tollwutfrei“ (frei von terrestrischer Tollwut) erlangt. Als frei von terrestrischer Tollwut gelten seit langem auch Spanien, Portugal, Großbritannien, Irland und die skandinavischen Länder. In Ländern wie Polen, der Slowakei, Ungarn, Estland, Littauen und Lettland wurden in den letzten Jahren nur noch sporadisch Einzelfälle von Tollwut gemeldet. In allen anderen europäischen Ländern bleibt 
    die Tollwut bei Wild- und Haustieren nach wie vor ein Problem. Über die aktuelle Tollwutsituation in Europa können Sie sich auf den Seiten des WHO Rabies Bulletin Europe informieren.
  • Beim Zwingerhusten (Erreger Parainfluenza-Virus) versagen die Impfstoffe relativ häufig (diese Erfahrung haben wir auch selbst gemacht) und da die Erkrankung meist recht mild verläuft, ist die Notwendigkeit dieser Impfung umstritten. Auch diese Impfung haben die Hunde, die von uns zu ihren neuen Besitzern reisen, meist erhalten, es stellt sich später die Frage, ob diese wiederholt werden sollte? Die Schutzdauer für diese Impfung beträgt 3 Jahre.
  • Für die andere Form des Zwingerhustens (Erreger Berdetella bronchiseptica) gilt das gleiche, allerdings ist hier nur eine Schutzdauer von höchstens einem Jahr gegeben.
  • Leptospirose wird mit Vollkeim-Impfstoffen geimpft, die sehr umstritten sind. Sie werden oft schlecht vertragen, weil sie inaktive Erreger beinhalten, die teilweise noch Bestandteile von Bakterienzellwänden enthalten können. Der Schutz ist offenbar auch nur kurzzeitig (6-8 Monate) und schützt nur gegen 2 (Leptospira icterohaemorrhagiae und Leptospira canicola) von insgesamt über 200 Leptospirose auslösenden Erregern.
Zusätzliche Information zu unserem persönlichen Umgang mit Impfungen

Auch wir haben uns dazu viele Gedanken gemacht und uns mit einigen Menschen zu dem Thema ausgetauscht, um einen guten Umgang mit dem Thema Impfungen für unsere Hunde zu finden.
Die Anregungen auf dieser Seite spiegeln unsere persönliche Meinung und unsere Praxis wieder.

Unsere Hunde bekommen eine Impfung gegen Parvovirose, Staupe, Hepatitis und Tollwut,
wenn sie als erwachsene Hunde zu uns kommen.
Die Tollwutimpfung ist in Portugal Pflicht, deshalb müssen alle Hunde, die sich mit uns
„in der Öffentlichkeit“ bewegen, regelmäßig alle drei Jahre dagegen geimpft werden.
Auf alle anderen Impfungen verzichten wir und obwohl unsere Hunde mit immer wieder neuen und auch manchmal kranken Hunden zu tun haben, ist es seit 2010 nie zu irgendwelchen Krankheitsfällen gekommen.

Bei Welpen sieht es anders aus, ihr Schutz gegen Krankheiten ist zunächst durch die Muttermilch gegeben, aber niemand kann den Zeitpunkt bestimmen, wann dieser Schutz aufhört.
Deshalb werden unsere Welpen, auch die, die sich später auf den Weg nach Deutschland machen, zwei bis sogar dreimal gegen Parvovirose geimpft, wenn uns Fälle dieser Krankheit im näheren oder weiteren Umfeld bekannt sind.
Parvovirose ist hoch ansteckend und kann an der Kleidung oder Haut haftend weiter getragen werden.
Vor ihrem Flug bekommen alle Welpen zusätzlich einen vollständigen Impfschutz.